Dienstag, 21. Februar 2012

Traurig sein ist ok

träne
Wir sind traurig.
Es geht alles sehr schnell, was ja auch gut ist. Aber… es geht alles so schnell!
Nächste Woche ist schon die Übergabe. Ich habe Angst nicht hinterher zu kommen. Ich möchte einen guten Abschied nehmen, aber ich weiß gar nicht wie. Ich möchte auch ein Geschenk zum Abschied geben, aber unsere Kreativität hat Kreationsstop. Das Richtige will nicht einfallen oder rausfallen aus diesem Kopf, der gar nicht richtig weiß an was alles zu denken ist. Ich möchte mich verkriechen und erst wieder hervor kommen, wenn alles “wieder vertraut” ist. Ich möchte “Halt! Stop!” schreien und sagen, das ich doch nie – nie – nie eine Veränderung wollte! Ich bin aber so Neugierig und möchte sagen “Hey, Lady Zeit, lass mich mal kurz in die Zukunft blicken…”.

Vorrübergehend wird die neue Betreuung mit weniger Zeit arbeiten, bis sich alles eingespielt hat. Was für uns auch heißt das erst nur das Nötigste geschehen wird und die Isolation größer als sonst sein wird. Aber das soll nur am Anfang so sein.
Wir merken natürlich wie wichtig uns die Beziehungen sind. Sa und Cl haben uns die letzten Jahre durch jede Woche begleitet. Mieke ist noch da und bleibt auch da. Aber andere liebe Menschen die wir gerne haben, die sind teils selbst in ihren Alltag verstrickt oder / und die Freundschaften leiden darunter das wir nicht in der Lage sind die Freundschaft zu pflegen. So ist zur Zeit (schon lange) tatsächlich große Isolation da. Warum schreibe ich das gerade?
Fühle mich grad verwirrt.
Allen eine gute Nacht! 03_Minimondteddy

Sonntag, 19. Februar 2012

Opferentschädigungsgesetz Gutachten

oeg
Ja auch hier geht es weiter…
Wir sind jetzt im 9. Jahr – kaum zu glauben! Nachdem vor Gericht lange nichts geschehen ist, wurde jetzt ein weiteres Gutachten angefordert. Dieses Gutachten soll feststellen inwieweit unsere psychischen Probleme auf die Traumatisierungen zurückzuführen sind. Unsere Anwältin kann eine Gutachterin vorschlagen und das ist anscheinend nicht so leicht, weil es jemand sein soll, die sich auch wirklich mit Traumafolgen auskennt. Eine Frau die relativ nah wohnt kommt nicht in Frage, weil sie unsere Kliniktherapeutin war. Leider! Jetzt hat meine Anwältin Frau Huber vorgeschlagen und wir hoffen von ganzen Herzen das es auch so kommt! Wenn wir schon von einer Fremden Person begutachtet werden müssen, dann ist sie wirklich eine Gute Alternative! Wir waren schon auf Vorträgen von ihr und kennen Bücher von ihr – erlebten sie als sehr Achtsam und Kompetent.
Jetzt sind wir erst mal wieder in Warteposition. Wir wissen nicht wie das läuft und ob wir dahin müssen oder ob nach Aktenlage ein Gutachten erstellt wird? Das macht wieder Stress! Es ist echt blöd, dass man einfach nie wirklich weiß was wie als nächstes geschieht – geschweige denn wann!
Ok, aber immerhin – es scheint sich doch wieder was zu bewegen…
Liebe grüße von uns
anja und co

Freitag, 10. Februar 2012

Ambulantes BeWo (betreutes wohnen) es geht weiter

Diese Woche war sehr ereignisreich!
Wir hatten noch einige Stunden mit BiF. Sie war sogar mit in der Therapie – wir hofften das Frau Str. ihr näher bringen kann worum es uns geht. Aber es kommt nicht an. Das Problem ist das sie nicht mit uns auf Augenhöhe redet. Sie hört auch nicht wirklich zu. Sie will nicht begleiten sondern leiten. Vielleicht nicht mal bewusst – aber das Ergebnis ist für uns das selbe. Als wir ihr Donnerstag sagten das wir nicht mit ihr arbeiten können / wollen, fragte sie warum und ich schaffte es zu sagen das wir das Gefühl haben, dass das was wir ihr sagen nicht ankommt. Sie sagte daraufhin, dass sie und “der verein” verstehen das wir nicht immer wieder ganz von vorne Anfangen wollen. Nichts kam an Reaktion zu dem was ich sagte. Ich machte dann mit ihr noch einen Termin aus. Ein paar Stunden später war uns klar das wir sie nicht mehr ertragen. Und wir versuchen jetzt das Cl und MaD uns noch so lange begleiten bis der Wechsel zu einem Neuen “Verein” geschieht. Wir sind froh das wir das geschafft haben!
Ja jetzt wechseln wir den Verein. Am Montag hatten wir einen Termin mit IHo (unserer gesetzl. Betreuerin), die einfach echt toll ist! Wir waren noch in der Verzweifelten Lage nicht zu wissen wie es weitergehen kann und in wenigen Minuten taten sich Türen auf! IHo fragte uns ob wir uns vorstellen können mit Mai zusammen zu arbeiten. Wow, an Mai hatten wir gar nicht mehr gedacht! Jedenfalls nicht als Möglichkeit in der Betreuung. Wir kennen sie schon lange über Freundinnen und unsere damalige Gruppe für Viele-Frauen. Ja können wir uns gut vorstellen! Aber eigentlich glaubten wir nicht das es wirklich eine Option ist. IHo rief Mai an und dann rief Mai auch noch zurück. Und in den darauffolgenden Tagen wurde das immer fester und klarer. Jetzt weiß ich das Mai und Ur unsere Betreuung übernehmen werden, sobald alles offiziell vom Amt genehmigt ist. IHo sagt das dauert etwa 2 Wochen.
Mit Cl haben wir natürlich auch geredet und sie unterstützt uns sehr gut – das wird noch mal ein schwerer Abschied für uns… Wir haben sie sehr gerne! Es ist aber alles so, als wenn es auch so sein soll! Es fühlt sich richtig an!
Sa hat in ihrem unerschütterlichen Optimismus gesagt das bestimmt auch was Gutes geschehen wird! Und hier haben auch einige Liebe Leserinnen Mut gemacht ob dieser Veränderung. Ich war da nicht in der Lage das wirklich zu glauben. Aber jetzt bin ich in der Lage mich auf das Neue einzulassen!
Seit Montag haben wir “diesen Schmerz” im Rücken nicht mehr. Erstaunlich! Und der Schlaf ist auch etwas besser.
Mit der Entscheidung die restliche Zeit ohne BiF zu machen geht es uns sehr gut! Wir wissen noch nicht wie das organisatorisch jetzt gehen wird. Der “Chef” vom “jetzigen Verein” hat uns gemailt das er das versuchen wird.
Dann hat er noch mehr geschrieben, von wegen das er versteht und sie uns leider keine 2. Sa bieten können und sie verstehen das wir auf “altbekanntes” zurückgreifen wollen. Das macht mich ein bisschen wütend! Es geht doch gar nicht um eine 2. Sa – sie schieben das Problem auf mich und ich werde es noch dankend wieder zurücksenden. Denke in nächster Zeit wird dazu eine Mail entstehen. Es geht eben auch um Menschen, Schubladendenken und Augenhöhe – ach ja, auch um gegenseitigen Respekt.
Und jetzt – jetzt ist zwischendurch auch etwas Angst da vor dem Neuen. Wie mag es werden? Es wird anders, soviel ist sicher! Ich habe jetzt schon die Befürchtung das Mai mich mit dem Vielesein mehr als wir es in den letzten Jahren gewohnt sind konfrontieren wird. Ich weiß, dass das auch dran ist… aaaaber…..
Wir werden sehen.
Liebe Grüße an alle Lesenden
anja und co