Freitag, 13. Juli 2012

Aufeinander hören lernen

hoergarten 
Gestern waren wir im Hörgarten – ein Ausflug wie wir ihn schon ein paar Jahre nicht mehr hatten.
Kurz vorher waren wir ganz schön aufgeregt und dachten, dass das doch gar nicht passt grad – irgendwie konnten wir uns gar nicht vorstellen wie es wird. Dann auch noch mit Mai und Urs zusammen – was erst mal verunsicherte.
Als wir dort ankamen saß Urs schon in der Micky Maus – äh im Hörthron und sofort war es irgendwie lustig und spannend. Man konnte sich darin drehen und so auch weit weg Geräusche hören, oder Flüstern war deutlich zu hören – ach so ein Teil hätte ich manchmal gerne zur Verfügung … Es ist ein relativ kleiner Hörgarten, aber es war spannend alles auszuprobieren! Wir mögen sowas wo die Sinne angeregt werden und man Dinge ausprobieren kann. Es war zwischendurch so lustig :o)
Was mir sehr auffiel und was im Alltag nicht soo stark merkbar ist, ist das auch einige Innere nah waren. Jugendliche, aber doll auch kleinere. Ich empfand es selber als sehr schade, das ich nicht einfach locker lassen konnte. Immer wieder bringt mich die Scham und ein Erschrecken dazu es schnell zu verbergen, wenn innere nach außen sichtbarer werden. Dabei waren dort keine anderen und vor Mai und Urs darf das eigentlich sein. Es tut mir leid für die anderen – sie dürfen da sein und das müssen wir alle noch lernen, dass wir uns nicht mehr immer verstecken müssen.
Ich finde es aber auch faszinierend manchmal die anderen zu erleben. Dieser Wandel manchmal von schüchtern, ängstlich zu forsch und mutig – ich realisiere das dann eher hinterher was passiert ist und staune über die Vielfalt. Ach ich wäre gerne so weit alles anzunehmen wie es ist – jetzt gerade möchte ich allen Inneren sagen – ihr dürft Spaß haben im Leben! Ihr dürft raus kommen und das tun was ihr möchtet – es gibt so viele Möglichkeiten wo das sein darf! Und versucht mir zu Helfen meinen Job – euch zu verbergen – zu lockern und auch mal Kontrolle abzugeben.
Das Leben ist nicht leicht, aber wir können es zusammen schaffen das es trotzdem gut wird!
So vieles anderes ist noch da was ich schreiben möchte, aber ich möchte es heute Nacht dabei belassen – es ist so schön positiv :o)
Eine Gute Nacht wünschen wir.

Dienstag, 3. Juli 2012

Heute so morgen anders?

BeFunky_asnoText
Wir machen grad irgendwas durch. Es fühlt sich gar nicht gut an. Nach der Betreuung Assistenz heute, waren wir so fertig, als hätten wir wer weiß was mit Mai gemacht, dabei haben wir nur vermieden über irgendwas schwieriges zu reden. Wäre anders wahrscheinlich leichter gewesen, aber es ging nicht. Geht das jetzt so weiter?
Dazu ist uns Samstag eine Füllung rausgefallen – tut nicht weh, aber müssen wohl zur Zahnärztin. Was grad so gar nicht gewollt wird. Seufz. Die schuldigen Schokoerdnüsse Treets wurden heute trotzdem gegessen – also die Schokolade wurde genossen und die Nüsse fein säuberlich gesammelt… Winking- nichts mehr essen hat somit nicht wirklich funktioniert…. wohl auch besser letztlich.
Mittwoch geht's zur Hautärztin. Die Hände sind jetzt seit einem Jahr nicht mehr ohne Neurodermitis und das Jucken ist oft eine Qual. Mal sehen… ich schmier schon so oft Kortison, ist ja nicht grad das was ich will, aber ich weiß auch nichts anderes.
Eigentlich würd ich gerne mal so richtig heulen und alles raus weinen, aber ich weiß nicht wie das geht.
Nun gehts aber schlafen! Schon wieder so spät.
Allen eine Gute Nacht  Star

Montag, 2. Juli 2012

Gefühle sind keine Sache…

wirspiraleFilm Gefühle – sind eine schwere Sache für mich/uns. Es wäre wohl einfacher wären sie wirklich eine Sache. Ein Ding – Greifbar. Sind sie aber nicht. Gefühle sind Gefühle – nicht mehr, nicht weniger – nicht gut, nicht schlecht. So sagen sie.
Ich find trotzdem das es gute und blöde Gefühle gibt! Oder schwierige oder wie auch immer. Früher hat man mir diese nicht erwünschten Gefühle kaum angesehen. Eher wie Maskenhaft wirkte dieses Gesicht. Das ist inzwischen anders. Wer uns kennt – wahrscheinlich auch wer uns nicht kennt – kann sehen ob da Traurigkeit ist oder … na eben was da ist an Gefühlen. Nicht immer, aber immer öfter. Auch ich nehme immer öfter Gefühle von den Inneren wahr. Empfinde was mir gezeigt wird. Kann es aber häufig nicht verstehen oder zuordnen. Bin auch häufig noch unsicher in der Benennung dieser Gefühle. Ich habe nicht gelernt mit den schwierigen Gefühlen umzugehen. Mein Umgang damit ist: vermeiden. Essen, spielen, fernsehen, schlafen und wenn es schlimm ist am besten soviel wie möglich gleichzeitig. Selbstverletzung kann auch vorkommen dann.
Wenn es um die Gefühle anderer geht, können wir adäquat reagieren. In Bezug auf andere ist alles wissen anwendbar und darf sein. Nur wenn es um uns geht hat dieses alles kaum einen Wert. Und naive, berechnend konsequente Vermeidungsstrategien werden abgespult.
Ich glaube, besonders Traurigkeit, Verzweiflung, Angst sind Gefühle die bei mir/uns mit Scham besetzt sind. Und wenn sie “gesehen” werden auch mit dem Gefühl “Versagt zu haben” – entdeckt worden zu sein. Kommen die Gefühle “näher”, also empfinde ich sie deutlicher krieg ich sowas wie Panik und die Angst das es unaushaltbar wird ist sofort da. Wie es mit Wut ist weiß ich gar nicht weil ich die so gut wie nie wirklich empfinde. Ich habe ein unrechtsempfinden, aber es ist sehr verkopft.
Am Donnerstag in der Therapie haben wir darüber gesprochen. Und auch danach mit Urs. Danach ist das Denken da, dass man zu viel gesagt hat. Scham und ich versuche da nicht mehr drüber zu reden und so zu tun als hätte ich das auch nie…. jedenfalls würde ich gerne so damit umgehen. Mir ist aber auch klar, das es dran ist da weiter mit umgehen zu lernen und das geht ja leider nur indem man über alles redet. Ich geh davon aus das Urs Mai davon erzählt hat und die kommt morgen… und ich fühl mich als wenn ich in eine Falle getappt bin. Weil ich hatte auch darüber gesprochen das es letzten Montag kurz sichtbar wurde das es traurig machte das man Mai ne Woche lang nicht sieht. Habe ich schon erzählt, dass ich es gar nicht mag wenn ich das Gefühl von Abhängigkeit auch nur entfernt bemerke? Fühl mich da unsicher wie ein kleines Kind im Körper einer 42 Jährigen. (Und ich höre Mai grinsend sagen:”Ach, das wundert mich jetzt aber…” Ja mich auch, aber mich wirklich auch wenn ich weiß das wir Viele sind…. *verwirrt vor mich her starre*
Die Gefühle sind nicht toll. Aber Frau Str. (Therapeutin) sagt, dass es über das Fühlen zum Denken zum Handeln geht. Und Handeln ist schwerer wenn man sich blockiert… aber warum kann man nicht das Fühlen einfach auslassen? Weil man dann ein Roboter ist und der auch nur eingeschränkt leben tut. Aber was wenn man Traurigkeit z.B. wahrnimmt und zulässt und überlebt – dann kommt ja dazu das man dann auch Trost braucht haben will vielleicht. Und wie geht das dann?
Lass das erst mal so stehen, aber bin sicher das wird nicht der einzige Text zu dem Thema…
Wir wünschen allen eine schöne, gute, möglichst stresslose Woche!
Liebe Grüße von uns